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Epidermis Gartennelke, Blütenblatt

Foto: Artur Maertesheimer, MVM.

Rote Gartennelke (Dianthus caryophyllus), Epidermisabzug vom Blütenblatt. Phasenkontrast.

Artur Maertesheimer - mit 90 Jahren immer noch aktiver Mikroskopiker - beschreibt seine Technik des Epidermisabzugs:

"Man entnehme der roten Nelkenblüte ein Blatt, lege es glatt über den Zeigefinger, halte es mit Mittelfinger und Daumen straff, zwicke mit einer guten Pinzette in die Oberschicht des Blattes und ziehe den Streifen, die Pinzette immer dicht am Blatt, nach unten, randwärts. Ist der Abzug gelungen, dann hat er am unteren Ende eine Zone mit nur einer einzigen Zellschicht. Aber Geduld, die Nelke hat noch viele Blütenblätter!

Den Abzug zieht man über viel Aqua demin. auf einen Objektträger - vorsicht Luftblasen - breitet ihn mit Pinsel und Präpariernadel aus, vertreibt kleine Luftbläschen, schneidet mit der Rasierklinge den dicken Teil weg, setzt mit viel Aqua ein Deckglas auf und durchmustert das Präparat. Noch vorhandene Luftbläschen sind gewöhnlich nach einer Nacht in der feuchten Kammer verschwunden.

Dankbare Übungsgelegenheiten für Epidermisabzüge bieten größere Objekte wie rote Rhabarberstengel (mit Oxalatkristallen!), Spargel, Tulpenblüten und -blätter, größere Liliaceae usw."



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