100 Jahre      Mikrobiologische Vereinigung München e. V.     1907 - 2007
 


Sternhaare der Ölweide
vom Blattstiel im polarisierten Licht.
Vergr. 200:1.
Foto: Klaus Hausmann.
In: Mikrokosmos 67 (1978), Heft 9; Titelbild.
(Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Professor Dr. Klaus Hausmann, Berlin, und Urban & Fischer Verlag, Jena.)
Ölweide, Elaeagnus angustifolia.
Schuppenhaar von der Blattunterseite in der Aufsicht.
Foto: Heinrich Moser, Schaffhausen
Mikroskopische Gesellschaft Zürich)

Die Ölweiden, wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem Ölbaum so genannt, sind Sträucher oder kleine Bäume mit silbrig schimmernden Blättern. Dieser Glanz stammt von den vielen kleinen Stern- oder Schuppenhaaren, mit denen die Blätter überzogen sind. In der Aufsicht auf den flächig ausgebreiteten, schildförmigen Teil des Schuppenhaares erkennt man seine Bestandteile: Zahlreiche strahlig angeordnete Zellen, die fast alle in einer Ebene liegen. In der Scheibenmitte sind sie miteinander verwachsen, ihre Spitzen ragen über den Rand der Scheibe frei nach außen. Bei Frischmaterial sind die Zellen mit Luft gefüllt, weil der plasmatische Inhalt der Zellen nach ihrer Fertigstellung abstirbt und Luft eindringt. Infolge der Totalreflexion des Lichts sehen sie dann weiß aus. Solche Schuppenhaare findet man in großer Formenvielfalt auf der Blattspreite. Die rasch austrocknenden Schuppentrichome dienen einerseits dem Schutz der jungen Blätter, sie können aber auch passiv Wasser festhalten und wirken dann als Verdunstungsschutz.



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