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Mikroskopie kein Steckenpferd für Stubenhocker und Eigenbrödler!Die Mikroskopie ist kein Hobby nur für die stille Studierstube. Viele Mikroskopiker treibt ihr schönes Hobby weltweit um. Sie treffen sich in Inzigkofen bei Sigmaringen, auf dem Wohldenberg bei Hildesheim, in Bodman am Bodensee, im westfälischen Hagen, in Berlin oder auf Helgoland. Dort lernen sie, wie man mikroskopische Schnitte anfertigt, sie färbt und zu Dauerpräparaten verarbeitet, wie man die Organismen des Plankton fischt und untersucht. Mancher sammelt Diatomeen und Radiolarien an den Küsten des Stillen Ozeans, fossile Radiolarien auf Barbados oder fossile Diatomeen in den Kieselgurgruben Kaliforniens oder in der Lüneburger Heide. Andere untersuchen Rot- und Braunalgen im glitschigen Schlick auf dem Helgoländer Felswatt. Stilleren Naturen genügt zu jahrelangen intensiven Studien der Gartenteich, das Aquarium, die Weinranken am Haus oder ein anderes der zahllosen Spezialgebiete aus der belebten oder der mineralischen Welt. Weltabgewandte Sonderlinge sind unter Mikroskopikern ebenso selten wie im übrigen Leben. Der Kontakt mit Gleichgesinnten ist ihnen wichtig, sonst lernt man mitunter selbst in Jahrzehnten manche nützlichen Handgriffe und einfachen Prozeduren der Mikroskopie nicht. Man muß ein Problem diskutieren, jemanden um Rat fragen können. Das muß keineswegs in einem Verein geschehen, aber es ist sehr zweckmäßig und bewährt. Und auch seit 100 Jahren erfolgreich. In England sind manche sehr aktiven und angesehenen Mikroskopikervereinigungen sogar schon älter als 150 Jahre - und, ebenso wie Johnny Walker, still going strong!
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